Wohnraum für Flüchtlinge – Infoveranstaltung am 27.1.

Veröffentlicht am 18.02.2016 in Kommunalpolitik

Warum bauen wir für Flüchtlinge, und warum mit Steuergeldern? Diese Frage beschäftigte machen Besucher in der Ditzinger Stadthalle. Warum bringt man sie nicht anderweitig unter? Wie alle Fraktionen hat sich auch die SPD für Neubauten durch die Stadt ausgesprochen. Denn die Unterbringung von mehr als 500 Menschen ist im Bestand nicht möglich. Es gibt keine leerstehenden Kasernen in unserer Stadt, und mit einer Hallenlösung ist weder Einheimischen noch Flüchtlingen gedient.

Neuer, vor allem jedoch bezahlbarer Wohnraum ist dringend notwendig. Deshalb hatte die SPD-Fraktion schon im März 2014, also lange vor Beginn der Flüchtlingsbewegung, ein Konzept zur Schaffung von sozialem Wohnraum beantragt, das damals noch auf eine gewisse Skepsis stieß. Zu unserer Freude hat sich diese Haltung inzwischen geändert. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist heute in Rat und Verwaltung unumstritten.
Deshalb werden nun ansprechende Gebäude nach dem neuesten technischen Stand erstellt. Weil diese später einkommensschwachen Familien zur Verfügung gestellt werden sollen, sind die Anpassung an die bestehende Bebauung und eine solide Qualität unumgänglich. Neid sollte trotzdem nicht aufkommen. Durch die Belegung der geplanten Reihen- und Doppelhäuser mit jeweils 6-7 Personen (2 Personen pro Zimmer) erfüllen sie lediglich die Funktion von Sammelunterkünften.
Dass bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden muss, wusste die SPD-Fraktion allerdings schon vor zwei Jahren. Bereits im März 2014 beantragten wir deshalb die Erstellung eines wohnungspolitischen Konzeptes, u.a. mit dem Ziel, endlich wieder Standorte für sozialen Wohnungsbau auszuweisen, dessen Bedarf zunehmend in Vergessenheit geraten war. Denn es sind vor allem Menschen mit geringerem Einkommen, die im teuren Ballungsraum der Region kaum Chancen auf eine bezahlbare Mietwohnung oder gar den Erwerb von Wohnungseigentum besitzen. Doch erst die Ankunft der Flüchtlinge hat jetzt allen Verantwortlichen die Dringlichkeit vor Augen geführt. Erst jetzt besteht ein breiter Konsens im Rat, dieses Thema mit Macht anzugehen. Wir freuen uns sehr, dass zusätzlich zu den geplanten Baumaßnahmen für Flüchtlinge (auch ohne wohnungspolitisches Konzept) sozialer Wohnungsbau erfolgen soll, der Ditzinger Bürgern zu Gute kommt. Ausreichen werden diese Maßnahmen jedoch nicht. Denn viele Flüchtlinge werden länger bei uns bleiben, sodass der von ihnen genutzte Wohnraum erst nach Jahren für andere frei wird. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum bleibt deshalb für die kommenden Jahre ein wichtiges Thema. Die Ausweisung neuer Wohngebiete allein wird nicht genügen. Ein wohnungspolitisches Konzept tut immer noch dringend Not!

Sabine Roth, SPD-Fraktionsvorsitzende

 

Counter

Besucher:1956139
Heute:10
Online:1