Kommunalwahlprogramm

Wahlprogramm der SPD Ditzingen:

 

        Sozial

komPetent

 für Ditzingen

 

Soziale Stadtentwicklung

Der boomende Wirtschaftsstandort Ditzingen stellt die Stadtplanung vor eine große Herausforderung. Das Gut „Boden“ ist nicht vermehrbar. Ditzingen braucht bezahlbaren Wohnraum für Familien und Platz für zukunftsträchtige Unternehmen. Die maßvolle Verdichtung der Bebauung kann helfen, um den dringend benötigten Wohnraum zu schaffen.

Intensiv landwirtschaftlich genutzte Flächen und hoch verdichtete Gewerbegebiete bedrohen aber auch die Artenvielfalt. Ziel einer ökologischen Stadtplanung muss daher die Schaffung von Lebensräumen für möglichst viele Pflanzen und Tiere  sein. Wir werden eine Debatte darüber anstoßen, wie Siedlung und Landwirtschaft auf der Ditzinger Gemarkung in Zukunft aussehen soll.

Kultur und Ehrenamt

Die städtischen Kulturangebote müssen für Jugendliche und Familien attraktiver werden. Hierzu sollen gemeinsam mit dem Jugendgemeinderat und den Jugendlichen Lösungen gefunden werden.

Die Rahmenbedingungen für musiktreibende Vereine sollen verbessert werden. Untersucht werden sollen deshalb Bedarf  und möglicher Standort für ein Kulturzentrum. Ehrenamtlich geführte Vereine und Projektgruppen bilden das Rückgrat des Gemeinschaftslebens in unserer Stadt. Unter Einbeziehung der Betroffenen soll die finanzielle Förderung überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

Vereine, Gruppen, Kirchen und Parteien benötigen Räume für ihre Aktivitäten. Die Nutzung der Räume im Haus der Vereine (Fuchsbau) soll an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden. Außerdem sollen die Lagerräume dort aufgelöst und dafür ein offenes Nutzungskonzept erarbeitet werden.

Gruppen und Projekte, die sich um das soziale Zusammenleben in unserer Stadt kümmern, müssen durch fachliche Beratung besonders unterstützt werden.

Nach den positiven Erfahrungen in Schöckingen sollen auch in den übrigen Stadtteilen professionell moderierte Zukunftswerkstätten stattfinden. Dort können die Möglichkeiten der Weiterentwicklung des bürgerschaftlichen Engagements offen diskutiert werden.

Schulen

Wir wollen, dass die Schulen möglichst optimale Bedingungen für ihre Arbeit haben. Dazu gehört neben der guten Ausstattung der Fachräume und einer leistungsfähigen Internetverbindung auch die Schulsozialarbeit, deren Bedeutung weiter zunimmt. Im Dialog mit den Schulen sollen Bedarfe ermittelt und notwendige Fachstellen geschaffen werden. Am Standort Konrad-Kocher-Schule brauchen wir für die gemeinsame Grundschule ein Gebäude, das den Anforderungen moderner Pädagogik gerecht wird. Deshalb sprechen wir uns dort klar für einen Neubau aus.

Die Qualität der Ganztagesbetreuung ist uns ebenfallswichtig. Dafür ist die gute Ausstattung mit Räumen und Personal von entscheidender Bedeutung. Investitionen in diesen Bereich haben für uns hohe Priorität.

Jugendliche

Mit dem Freizeitplatz bei der Konrad-Kocher-Sporthalle erfüllt sich ein lang gehegter Wunsch der Jugendlichen. Wir stehen hinter diesem Projekt und werden seine weitere Entwicklung aktiv begleiten.

Über Bedarfe und die Zukunft der Jugendhäuser und deren bauliche Ausführung soll mit den Jugendlichen, dem Jugendgemeinderat und Fachleuten ergebnisoffen diskutiert werden.

Kindertagesstätten

Die Erfüllung des Rechtsanspruchs auf einen Kita-Platz stellt auch Ditzingen vor große Herausforderungen. Zwar reichen die vorhandenen Plätze derzeit aus, können wegen des Fachkräftemangels aber nicht alle belegt werden. Wir unterstützen alle Maßnahmen der Verwaltung zur Gewinnung von neuem Personal.

Die neue Gebührenordnung trägt die SPD-Fraktion mit, weil sie die uns wichtige soziale Staffelung enthält. Wir wollen, dass künftig das Land diese Gebühren übernimmt.

Gleiche Bildungschancen für alle Kinder

Dieser Punkt liegt uns sehr am Herzen. Obwohl fast alle Kinder  in Ditzingen vor der Einschulung eine Kita besuchen, fehlen immer noch bei zu vielen die Voraussetzungen für einen gelingenden Bildungsweg. Wir wollen, dass die Förderung in den Kitas und Grundschulen durch den Einsatz geeigneter ehrenamtlicher Kräfte verstärkt wird.

Familien mit geringem Einkommen sind meist auf staatliche Hilfen angewiesen. Die verwirrende Vielzahl dieser Leistungen und ihrer Träger erschwert jedoch, dass diese Hilfen die Menschen auch erreichen. Wir wollen, dass im Rathaus eine zentrale Anlaufstelle für diesen Personenkreis geschaffen wird.

Älter werden

Pflegeheime in Ditzingen, Hirschlanden und bald auch in Heimerdingen bieten ein professionelles Angebot für die stationäre und ambulante Versorgung pflegebedürftiger Menschen.

Auch die SO.DI (Sozialstation Ditzingen) ergänzt ihr bestehendes Angebot nun um Tagespflegeplätze. Wir unterstützen all diese Maßnahmen und wollen zu ihrer Weiterentwicklung beitragen.

Wer in seiner Mobilität eingeschränkt ist, braucht besondere Unterstützung. Wir setzen uns deshalb für ein Maximum an Barrierefreiheit ein.

Wir wollen, dass mit dem neuen Konzept der Stadt zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum auch altersgerechtes Wohnen umgesetzt wird. Außerdem sollen die Rahmenbedingungen für ein Mehrgenerationenhaus untersucht und bei Bedarf geschaffen werden.

Durch die aktive Förderung der Infrastruktur – Einzelhandel, Ärzte, Handwerk, Kulturangebote – wollen wir das Älterwerden in Ditzingen positiv gestalten.

Bezahlbare Wohnungen

Bezahlbare Mietwohnungen sind in Ditzingen Mangelware. Wir wollen Wohnungsleerstand bekämpfen. Deshalb sollen auch nicht genutzte Scheunen in Wohngebieten dem Wohnungsbau zugeführt werden.

Wir bestehen darauf, dass bei der Genehmigung von Neubauvorhaben ein Viertel der neuen Wohnungen als „Sozialer Mietwohnungsbau“ ausgewiesen und umgesetzt wird. Bauprojekte auf städtischen Grundstücken sollen durch gemeinnützige Bauträger realisiert werden. Für ältere Menschen, die ihr Haus gegen eine altersgerechte Wohnung tauschen möchten, muss entsprechender Wohnraum geschaffen werden. Wir wollen, dass auf dem Areal der Wilhelmschule ein Bauprojekt entsteht, das von den Ditzinger Bürgern mitgetragen und einer sozialen Stadtentwicklung gerecht wird. Fördergelder von Bund und Land für den Wohnungsbau sind vollständig abzurufen.

Integration und Teilhabe

Für ein gutes Zusammenleben in der Stadt ist es wichtig, dass sich alle Bevölkerungsgruppen wohlfühlen. Zur Unterstützung der Teilhabe aller sind barrierefreie Zugänge im öffentlichen Bereich, Beratung und Hilfen im Alltagsleben wichtig.

Ebenso wichtig ist ein besserer Zugang zu Informationen durch eine leichtverständliche Sprache, insbesondere im Umgang mit den Ämtern.

Menschen, die als Flüchtlinge zu uns gekommen sind, benötigen Hilfe beim Erlernen der deutschen Sprache. Sie müssen mit unserer demokratischen Kultur vertraut gemacht und bei der Integration in Kindergarten, Schule und Arbeitsmarkt begleitet werden. Wir wollen, dass die Ehrenamtlichen, die hier einen wichtigen Beitrag leisten, von der Stadt dabei unterstützt werden.

Wir begrüßen die vielfältigen Maßnahmen der Verwaltung zu Integration und Teilhabe. Sie müssen aber regelmäßig überprüft und dem Bedarf angepasst werden.

Mobilität

Mobilität ist eine wichtige Voraussetzung modernen Lebens. Verkehrswege und Verkehrsmittel müssen so ausgebaut werden, dass sie allen Nutzern gerecht werden. Der bedarfsgerechte Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs bildet dabei einen Schwerpunkt. Die Modernisierung der Strohgäubahn war ein wichtiger erster Schritt. Verkürzung der Taktzeiten, bessere Abstimmung der Abfahrtszeiten von Bus und Bahn sowie die Verlängerung der Stadtbahn nach Ditzingen müssen die nächsten Schritte sein.

Wir setzen uns für den Erhalt unserer Straßen ein. Dabei kommt der intelligenten Verkehrsführung durch optimierte und dem Bedarf angepasste Ampelschaltungen eine zentrale Rolle zu.

Wir unterstützen den Bau der Ortsumfahrung Heimerdingen und setzen uns für ihre schnellstmögliche Realisierung ein.

Genauso wichtig ist uns jedoch die Förderung der Mobilität aller, die nicht Auto fahren. Radfahrer und Fußgänger sollen gute und barrierefreie Wegenetze vorfinden und sich sicher bewegen können. Wir fordern die Entwicklung eines Ditzinger Mobilitätskonzepts unter Beteiligung der Bürger.

Klimaschutz und Stadtwerke

Für uns gehören die Netze für Wasser, Strom, Gas und Wärme zur Daseinsvorsorge und damit in öffentliche Hand. Deshalb haben wir die Gründung der Stadtwerke von Anfang an unterstützt. Die Stadtwerke sollen systematisch ausgebaut werden, um den Klimaschutz vor Ort voranzubringen. Das Blockheizkraftwerk beim geplanten Neubaugebiet „Ob dem Korntaler Weg“ ist dafür ein gutes Beispiel, ebenso wie der Bau der Solaranlagen auf den Tennishallen in Ditzingen

Darüber hinaus sollen die Stadtwerke ein Konzept für die optimale Nutzung von öffentlichen und privaten Dachflächen durch Solaranlagen erarbeiten.

Klima- und Umweltschutz als städtische Aufgabe

Klimaschutz ist eine drängende Aufgabe, die alle Handlungsfelder der Kommunalpolitik betrifft. Denn das Klimaziel 2030 ist die Basis, um künftigen Generationen eine Lebensgrundlage zu hinterlassen. Deshalb muss Klimaschutz in allen Arbeitsgebieten der Verwaltung beachtet und zur Tagesaufgabe gemacht werden.

Die Stadt muss Vorbild sein und alle ihre Möglichkeiten nutzen, um privaten Klimaschutz zu fördern. Bei Vergaben und Einkäufen muss sie Klimaschutz und Nachhaltigkeit berücksichtigen.

Die Stadt Ditzingen muss sich mit anderen Kommunen vernetzen, wenn sie den negativen Folgen des Klimawandels spürbar entgegenwirken will. Der Beitritt zur Ludwigsburger-Energie-Agentur (LEA) ist dafür der erste wichtige Schritt.

Weitere Schritte sind die energetische Optimierung der städtischen Gebäude und die Förderung von Maßnahmen zur Reduzierung von CO² Emissionen in Privatgebäuden.

Digitalisierung

Die Digitalisierung ist in vollem Gange und betrifft immer mehr Lebensbereiche. Um die digitalen Angebote nutzen zu können, benötigen wir einen umfassenden Ausbau der Infrastruktur.

Wir fordern daher den zügigen Ausbau des Breitbandnetzes und unterstützen die Breitband-Initiative der Region. Der kostenlose öffentliche WLAN-Zugang in der Kernstadt soll auf alle Stadtteile ausgeweitet werden. Wir fordern, die mediale Ausstattung der Schulen weiterhin dem aktuellen Stand der Technik anzupassen, um die Jugend im Umgang mit den neuen Medien zu schulen.

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